Die BGI-Fraktion fordert eine Überprüfung des Archivwesens der Stadt und ihrer Töchterunternehmen

Im Rahmen der Berichterstattung über den Prozess gegen den ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, Dr. Alfred Lehmann, wurde bekannt, dass aus verschiedenen Bereichen mehrfach Unterlagen, die der Staatsanwaltschaft für Ermittlungen zur Verfügung gestellt werden sollten, verschwunden sind.

Diese besorgniserregende Tatsache hat die BGI-Fraktion zum Anlass genommen, über eine schriftliche Anfrage bei Oberbürgermeister Christian Lösel genauere Infos über diese Vorgänge zu bekommen und das Archivwesen generell kritisch zu beleuchten.

„Ich freue mich, dass der OB unsere Fragen auf Tagesordnungspunkt eins der kommenden Stadtratssitzung genommen hat“, erklärt Christian Lange, Fraktionsvorsitzender der BGI-Fraktion. „Das zeigt, dass auch die Stadtspitze die Brisanz des Themas erkannt hat.“ Die BGI-Fraktion möchte nicht nur klären lassen, welche Unterlagen verschwunden sind und wo das genau passiert ist, sondern versucht mit dem Fragenkatalog auch, Abläufe, Zugangsberechtigungen und Kontrollmechanismen in städtischen Archiven zu überprüfen und eventuelle Schwachstellen aufzudecken.

Auch der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Peter Springl, hat in diesem Zusammenhang zwei weitere Fragen gestellt, deren Freigabe für die Öffentlichkeit derzeit vom Hauptamt noch geprüft wird. „Um den Stadtratskolleginnen und –kollegen genügend Zeit zur Vorbereitung auf das Thema zu geben, sollten sowohl unsere als auch die Fragen der Freien Wähler allen Stadträten so schnell wie möglich vorliegen und im Ratsinformationssystem (Sessionnet) veröffentlicht werden“, fordert Lange in einem Brief von heute an den Oberbürgermeister. „Wichtig ist mir auch, dass die Öffentlichkeit über diese Vorgänge umfassend informiert ist“, so Lange weiter.